In 25 Jahren geht die Kita in das Eigentum der Gemeinde Wedemark über
Negenborn (awi). Auf etwas über eine Million Euro beläuft sich die Investition für die Kindertagesstätte Negenborn mit einer Kindergartengruppe mit 25 und einer Krippe mit 15 Plätzen. Investor ist wie beim Krippenneubau im Haus am Teich die gemeinnützige Gesellschaft Kinderfreunde Wedemark gGmbH. Die KINNERSTUUV in Negenborn ist ihre dritte Einrichtung in der Wedemark neben Kindergarten und Krippen im Haus am Teich und den WedeRackern in der früheren Berthold-Otto-Schule. Insgesamt werden dort, wenn auch in Negenborn alle Plätze besetzt sind, 190 Kinder betreut. Die treibende Kraft dahinter ist Tim Arndt-Sinner. Einst hat er ehrenamtlich den Verein Kinderfreunde im Haus am Teich ins Leben gerufen, um als Elternverein Spielkreisgruppen anbieten zu können. Mittlerweile ist das Management der Kinderbetreuung längst zu seinem Hauptberuf geworden – ein Beruf, der für ihn unübersehbar Berufung ist. Den zweiten Neubau nach dem Leuchtturmprojekt Krippe am Teich errichten zu können, das ermöglicht der Vertrag mit der Gemeinde Wedemark. Sie finanziert die Einrichtung durch ihre Beiträge an die Kinderfreunde – und deshalb geht das Kindergarten-Gebäude in Negenborn nach 25 Jahren so wie das neue Haus am Teich II und das gerade in die Trägerschaft vergebene neu zu errichtende Kindergartengebäude in Hellendorf in das Eigentum der Gemeinde über. „Aber wir haben auch dann weiter das Nutzungsrecht“, betont Tim Arndt-Sinner.
Er bedankte sich ganz herzlich am Freitag bei Architekt Carsten Krüger, den beteiligten Handwerkern, den Nachbarn für ihre stete Bereitschaft zur Unterstützung vom Pakete annehmen bis zum Toilettengang für die Mitarbeiter, als die eigenen Sanitäranlagen noch nicht fertig waren, und beim frisch zusammengestellten Team unter Leitung von Janine Weise. Insgesamt zehn Erzieherinnen und Sozialassisteninnen sind in der KINNERSTUUV von 7 bis 17 Uhr für die Kinder da – einige in Teil-, andere in Vollzeit. Und obwohl die neue KiTa personell schon voll ausgestattet ist, werden die Plätze in den Gruppen erst nach und nach besetzt. Die Listen sind allerdings längst voll. Am Montag sind die Füchse in der Krippe mit sieben Kindern und die Waschbären im Kindergarten mit fünf Kindern an den Start gegangen. Doch schon im Oktober füllen sich die Gruppen und im nächsten Frühjahr werden alle Plätze so gut wie in Anspruch genommen sein.
Bürgermeister Helge Zychlins-ki lobte die Rekordbauzeit von vier Monaten seit dem Gießen der Bodenplatte Ende April. Selbst der entscheidende Ratsbeschluss war bei der Eröffnung der neuen KiTa am Freitag noch kein Jahr alt. Im Juni wurde Richtfest gefeiert und am Freitag Einweihung. Nur die Außenanlagen sind noch nicht fertig, die ersten Anpflanzungen sind aber noch diesen Herbst geplant. Platz zum Spielen haben die Kinder auch auf der Bürgerwiese reichlich, und der nächste Spielplatz in der Siedlung Schwalbennest ist nicht weit entfernt. Er ist mit neuen und modernen Spielgeräten bestückt, so dass Tim Arndt-Sinner den in die Jahre gekommenen Geräten, die dem Kindergartenneubau auf der Bürgerwiese weichen mussten, nicht nachtrauert. Abenteuerlich sei gewesen, was für Gerüchte die Gemeinde im Zuge der Genehmigungen kennengelernt habe, denn auf dem Grundstück der Bürgerwiese lagerten alte Erdölbohrungssrechte, deren Nutzer aber seit Jahrzehnten nicht mehr existierten. Doch alle diese Hindernisse habe man mit Bravour ge-meistert. Tim Arndt-Sinner lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Er selbst überwachte und organisierte die Arbeiten auf der Baustelle wie bereits am Haus am Teich täglich. Sein Team bedankte sich dafür bei ihm mit einem Bauhelm und einem Foto. Auch Ortsbürgermeister Peter Reuter lobte den „wunderschönen neuen Kindergarten, den allerersten in unserem Negenborn“. Probleme, Bewerbungen auf die von der gemeinnützigen Gesellschaft Kinderfreunde ausgeschriebenen Stellen zu bekommen, habe man nicht gehabt. „Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber, zahlen gut und haben ein tolles neues Gebäude. Jetzt muss das neue Team sich zusammenfinden“, meinte Tim Arndt-Sinner. Bei personellen Engpässen setze er die Bereitschaft aller Mitarbeiter voraus, sich innerhalb der Einrichtung der Kinderfreunde in Mellendorf und Negenborn auszutauschen.
Die letzten Wochen haben die Mitarbeiter vor allem mit der Einrichtung der neuen Räume verbracht. Bei der Auswahl der Möbel, die alle aus unbehandeltem Holz sind, wurde vor allem auch auf Schadstofffreiheit und Wertigkeit geachtet. Das gilt übrigens auch für das Gebäude, das in Holzbauweise errichtet wurde. Die Dachfläche soll noch mit Heide bepflanzt werden. „Die hat keinen hohen Pflegeanspruch und das Wasser kann langsam ablaufen“, erklärte der Geschäftsführer den interessierten Besuchern der Eröffnung am Freitag. Geheizt wird mit Gas und da Kinder sich meistens auf dem Fußboden aufhalten, gibt es eine Fußbodenheizung. Durch die niedrig angesetzten Fenster können auch die Kleinen jederzeit nach draußen gucken. Im Sommer werden die großen Fenster dann bei Bedarf beschattet. Das helle freundliche Gebäude erntete viel Lob von den Gästen.