Gemeinde beantwortet Frage der Gruppe FDP/Bündnis C sehr ausführlich
Wedemark (awi). Kinderbetreuung ist zurzeit das dominierende Thema in Politik und Verwaltung. Die Gemeinde müsse dringend neue KiTa-Plätze an verschiedenen Standorten einrichten, berichtete Bürgermeister Helge Zychlinski dann auch im Rat. Mit vergleichsweise geringen Mitteln sei das kurzfristig in der ehemaligen Berthold-Otto-Schule am Gilborn möglich. Der Verein der Kinderfreunde wird dort bereits ab Oktober die Trägerschaft für eine weitere Gruppe übernehmen.
Lehrküche wird umgebaut
Dafür wird die bisherige Lehrküche umgebaut. Noch ist nicht alles fertig, aber eine vorläufige Betriebserlaubnis sei erteilt. Bewegungsraum und Außengelände fehlten noch. Mit Genehmigung der außerplanmäßigen Ausgabe von 230.000 Euro durch den Rat könnten die Investitionen abgeschlossen werden. Entnommen werde die Summe dem Konto Fußweg Wennebostel, der in diesem Jahr ohnehin nicht gebaut werde, da die Landesmittel nicht freigegeben würden. Alle Ratsfraktionen erklärten sich einverstanden.
Daniela Mühleis von der SPD sagte dazu, die Gemeinde müsse aus bekannten Gründen alle
Anstrengungen unternehmen, schnellst möglich zusätzliche Kitaplätze zu schaffen. Schneller als jeder Neubau oder jede Container-Erweiterung sei die Erweiterung der Kita WEDEracker um eine weitere Gruppe zu realisieren, weil die vorhandenen Räume in der Bertold-Otto- Schule genutzt werden könnten.
Es müssten lediglich die sanitären Einrichtungen und das Außengelände umgebaut und erweitert werden. Bereits nach den Herbstferien soll es möglich sein, den Gruppenraum zu belegen, die neue Lehrküche und der weitere Bewegungsraum sollten spätestens im Januar 2019 fertig sein. Die SPD Fraktion begrüße die beherzt vorangetriebenen Anstrengungen. Eine umfängliche Anfrage zu Krippen- und Kindergartenplätzen hatte die Gruppe FDP/Bündnis C gestellt. Ausführlich wurde sie von der Ersten Gemeinderätin Susanne Schönemeier beantwortet: Am 1. August diesen Jahres standen 332 Krippenplätze zur Verfügung. Inklusive der Kindertagespflege gebe es derzeit 415 Betreuungsplätze im U3-Bereich. Diese Plätze verteilen sich wie folgt auf die Grundschulbezirke: 138 Grundschulbezirk Bissendorf, 40 Grundschulbezirk Brelingen, 41 Grundschulbezirk Elze, fünf Grundschulbezirk Hellendorf, 130 Grundschulbezirk Mellendorf und 35 Grundschulbezirk Resse.
Derzeit fehlt es in den Grundschulbezirken Bissendorf, Brelingen, Elze und Hellendorf noch an Plätzen. Zwar könnte Mellendorf Elze und Hellendorf auffangen, jedoch gebe es langfristig dort einen weiteren Ausbaubedarf, auch im Hinblick auf neue Baugebiete. Ebenfalls zum 1. August 2018 standen 902 Kindergartenplätze zur Verfügung. Darin seien bereits zehn neue Kindergartenplätze in der KitamiTu enthalten, die kurzfristig zum 1. August neu geschaffen wurden. Weitere 25 Kindergartenplätze kommen zum 16. Oktober wie eben berichtet in der Kita WedeRacker dazu. Somit stehen bisher im Kita-Jahr 2018/2019 insgesamt 927 Kindergartenplätze zur Verfügung.
Gemeinsame Platzvergabe
In den Grundschulbezirken Bissendorf, Brelingen und Elze gibt es darüber hinaus noch Bedarf. Der Grundschulbezirk Hellendorf wird durch das Einzugsgebiet Mellendorf aufgefangen. Die Platzvergabe erfolge grundsätzlich gemeinsam mit den Kitas in freier Trägerschaft. Dies sei auch in den Betriebsführungsverträgen verankert. Auch die Kitas in freier Trägerschaft müssten die Vergabekriterien gemäß § 3 der Satzung über die Kinderbetreuung in der Gemeinde Wedemark anwenden. Aktuell werde an die Kita Domino in Mellendorf angebaut, um dort Platz für 30 Krippenplätze zu schaffen. Derzeit betreibt die Kita zwei Krippengruppen im Provisorium mit insgesamt 24 Plätzen, so dass durch den Anbau weitere sechs Krippenplätze geschaffen würden. Geplante Fertigstellung sei zum 1. August 2019. Die Baukosten beliefen sich auf rund 990.000 Euro.
Anbau an Kranichweg
Mit dem Anbau an die evangelische Kita Kranichweg in Bissendorf würden 15 weiteren Kindergartenplätze und 15 Krippenplätze neu geschaffen. Nach Baufertigstellung (mit umfassenden Umbaumaßnahmen des Bestandsgebäudes) könne dann auch die provisorische Krippengruppe (15 Plätze) umziehen. Geplante Fertigstellung sei ebenfalls zum 1.August 2019, Baukosten rund 550.000 Euro. Geplant sei der Neubau einer zweigruppigen Kita in Negenborn mit einer Krippengruppe (15 Plätze) und einer Kindergartengruppe (25 Plätze). Die Planung habe am 29. August begonnen. Geplante Fertigstellung sei je nach Witterungsbedingungen zwischen Februar und April 2019, Baukosten etwa 850.000 Euro. Auch hier ist der Verein der Kinderfreunde mit im Boot, der wie bei der Krippe Haus am Teich in Mellendorf das Gebäude errichten und die Trägerschaft für die Gruppen übernehmen wird.
Darüberhinaus ist der Neubau einer zweigruppigen Kita in Wennebostel als Außenstelle der bisherigen Kita Wennebostel mit einer Krippengruppe (15 Plätze) und einer Kindergartengruppe (25 Plätze) vorgesehen. Geplante Fertigstellung ist zum 1. Januar 2020, Baukosten rund 850.000 Euro. Dazu kommt der Neubau einer zwei-gruppigen Krippe in Hellendorf mit insgesamt 30 Krippenplätzen, geplante Fertigstellung zum 1. Januar 202o. Für die Schaffung von Krippenplätzen erhalten die Investoren umfassende Fördermittel vom Land sowie eine Baukostenförderung der Region Hannover. Wo den Platzwünschen der Eltern nicht entsprochen werden konnte, erfolgte Mitte Mai eine Zwischenmitteilung. Die Fälle, die dringend auf eine Betreuung ab 1. August angewiesen waren, konnten bereits versorgt werden. Jedoch warten noch einige Familien, die zwischen dem 1. November diesen und dem 30. April nächsten Jahres eine Betreuung benötigen. Diese Familien erhalten Mitte September noch einmal eine Zwischenmitteilung, so Schönemeier im Rat.
Zwischenlösung gefunden
In einigen Fällen gab es auch bereits persönliche Gespräche, um gemeinsam mit betroffenen Fami- lien zu schauen, welche Alternativen es gebe. Dadurch konnten einige Kinder noch in der Kindertagespflege aufgenommen werden, obwohl diese ursprünglich in die Krippe sollten, andere Familien hätten hingegen mitgeteilt, dass sie dann erst zum 1. August 2019 einen Platz möchten. Mit den Familien, deren Kinder derzeit noch eine U3-Betreuung besuchen, ist die Verwaltung bereits im Gespräch, dass sie notfalls bis 31. Juli 2019 in der Betreuung bleiben, auch wenn ihre Kinder im Laufe des Kita-Jahres bereits das dritte Lebensjahr vollenden. Ferner gibt es derzeit noch Kinder auf der Warteliste, die zum Beispiel bereits eine Vormittags- und Dreivierteltagsbetreuung besuchen und gern auf eine Ganztagsbetreuung wechseln möchten. In diesen Fällen sei der Rechtsanspruch bereits erfüllt.