Krippenneubau am Haus am Teich wird ein energetisches Paradebeispiel
So sieht es unter der Grundplatte der neuen Krippe am Teich aus: Viele Meter Rohrleitungen gut gedämmt sorgen für eine gleichbleibende Temperatur von 20 bis 30 Grad im Bodentank. Foto: Privat
250.000 Euro für Energiegewinnung durch Geothermie bei Krippenneubau Mellendorf (awi). Es ist ein ganz besonderes Projekt, das der Verein der Kinderfreunde da gerade auf einem Erbpachtgrundstück der Gemeinde neben dem Haus am Teich entstehen lässt: Eine neue integrative Krippe mit zwei Gruppen, die erste Krippe, in der auch Kinder mit Behinderungen aufgenommen werden können. Und zudem ein Leuchtturmprojekt, was die Energiegewinnung betrifft (das ECHO berichtete bereits ausführlich).
Das machten letzte Woche Bürgermeister Helge Zychlinski, Ulf Hansen-Röbbel von der Firma Corona-Solar, Inga Jetter von den Gemeindewerken, Timo Abert von der Avacon und Architektin Gunhild Niggemeier deutlich. Offzieller Termin war die Verfüllung über dem Bodentank, eine spezielle Wärmepumpenkombination, die sich die Energie aus einem in verschiedenen Ebenen verlegten Rohrsystem holt. So kann die Hauswärme genutzt und wieder abgegeben werden. 1.000 Meter Rohrleitungen wurden verlegt, von 1,50 Meter Tiefe bis Bodenniveau. Die Wärmeentnahme aus diesem System wird für Warmwasser und Heizung genutzt. „Dort herrscht 365 Tage im Jahr eine ähnliche Temperatur, nämlich permanent 20 bis 30 Grad. Es gibt kaum Schwankungen“, erläutert Ulf Hansen-Röbbel. Nach oben und zur Seite ist der Tank stark gedämmt. Der Krippenneubau bekommt Passivhausstandard und die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird zur Stromerzeugung genutzt. Diese besondere Effizienz ermöglicht eine großzügige öffentliche Förderung durch die Gemeindewerke. „Wir haben bei Gründung der Gemeindewerke, an denen die Avacon mit 49 Prozent beteiligt ist, extra einen Fonds für so etwas eingerichtet“, betont Timo Abert von der Avacon. Bis zu einer Viertelmillion Euro werden die Gemeindewerke zuschießen, wenn die Gesamtinvestitionssumme dies erfordert. Und dass das der Fall sein wird, davon ist Tim Arndt-Sinner, Geschäftsführer des Vereins der Kinderfreunde, überzeugt: „Die Anlage hält eine Ewigkeit und wenn es gut läuft, können wir die Effizienz verdoppeln. Ohne die Förderung hätten wir dieses Projekt allerdings nicht wuppen können, aber es wird sich lohnen: Dürfte man in einer Kita Kerzen anzünden, könnte man dieses Gebäude mit drei Kerzen beheizen.“
Präsentierten stolz das „Leuchtturmprojekt“: Bürgermeister Helge Zychlinski, Inga Jetter für die Gemeindewerke, Architektin Gunhild Niggemeier, Timo Abert von Avacon, Tim Arndt-Sinner vom Verein der Kinderfreunde und Ulf Hansen-Röbbel von der Firma Corona Solar.Foto: A. Wiese
(Wedemark Echo, 30. November 2016)